Im Sinne der Gesundheit?
Was ist gesunde Ernährung und ab wann ist Ernährung ungesund? Was ist (für meine Familie und mich) das RICHTIGE? Gibt es die perfekten Richtlinien, an denen ich mich orientieren kann?
Vielleicht sollten wir alle unsere Vorstellungen davon, was gesunde Ernährung ist, einmal kritisch hinterfragen.
Ich glaube, dass der Ausdruck „Gesunde Ernährung“ gefährlich sein kann, wenn wir ihn verallgemeinern. «Gesunde Ernährung» oder auch «Gesundheit» wird oft zutiefst missverstanden. Ich nehme immer wieder wahr, wie viele Menschen glauben, dass beides auf eine ganz bestimmte Art und Weise aussehen sollte. Wenn «Gesundheit» und «gesunde Ernährung» aber nur ein bestimmtes, «normgerecht-vorgefertigtes» und einseitiges Bild zeigt, ist dies erdrückend, verurteilend und das Gegenteil von inklusiv und gesund.
Das heisst nicht, dass ich gegen eine gesunde Ernährung bin. Ganz im Gegenteil.
Ich bin der Überzeugung, dass wir Diät-Gegner:innen sein können UND ein Gespür dafür haben bzw. entwickeln können, was gesunde Ernährung für uns selbst und unsere Familie bedeutet.
Ja, ich denke, dass es eine Definition von gesunder Ernährung für jedes Individuum gibt. Und wahrscheinlich gibt es eine Million Definitionen davon.
Ich möchte meinem Kind beispielsweise beibringen, wie es ausgewogen essen und sich selbst irgendwann ausgewogene Mahlzeiten zubereiten kann. Ich möchte aber auch sicherstellen, dass ich ein Kind grossziehe, welches nicht andere beobachtet und dann sagt: «das ist so ungesund!» Denn das steht niemandem zu.
Gesundheit ist ein kniffliges Wort. Gesunde Ernährung ist eine knifflige Aussage und vor allem hoch individuell und persönlich. Elternsein verlangt von uns, dass wir uns auf unser Kind einstellen und auch seine Veranlagungen berücksichtigen.
Wenn ich etwas aus meinen nun beinahe drei Jahren Elternschaft und mehr als zehn Jahren Zusammenarbeit mit Kindern gelernt habe, dann dass kein Kind wie das andere ist. Wir können unser Kind nicht dazu bringen, die Esserin / der Esser zu sein, die / den wir sehen wollen.
Aber wir können kreative Wege finden, um uns auf unser einzigartiges Kind einzustimmen. Auf sein Temperament, seinen Neurotyp, seine Persönlichkeit und seine Interessen. Denn Verbindung ist das Herzstück einer guten Ernährungserziehung.
Eine vertrauensvolle Verbindung aufzubauen kann leichter gelingen, wenn wir groben Empfehlungen folgen können, die uns einen Rahmen geben, um den natürlichen Ernährungskompasses unseres Kindes zu stärken und zu fördern.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf das Vertrauensmodell von Ellyn Satter, eine auf Ernährung spezialisierte Familientherapeutin, verweisen.
Die Idee dahinter, dass wir Eltern darauf vertrauen, dass unsere Kinder die für sie richtige Menge an Nahrung zu sich nehmen. Im Gegenzug dürfen uns die Kinder vertrauen, dass sie zu regelmässigen Zeiten eine diverse Auswahl an Nahrung bekommen.
Satter empfiehlt Eltern die Verantwortung für folgende Dinge zu übernehmen:
- Welche Nahrung wird dem Kind angeboten?
- Wann wird eine Mahlzeit oder eine Zwischenmahlzeit gegessen?
- Wo wird gegessen?
Die Kinder, dürfen dann folgendes entscheiden:
- Wie viel sie essen
- Ob sie essen
Wie auch immer dieses Konzept dann bei euch zu Hause aussehen mag – ich hoffe, dass dieser Blogbeitrag dich dazu ermutigt hat, herauszufinden, was gesunde Ernährung für dich und deine Familie bedeutet.
Denn da gibt es so viele Nuancen und die dürfen wir für uns finden und je nach Alltag vielleicht auch immer wieder einmal anpassen.
Wie denkst du darüber? Was bedeutet Gesundheit oder gesunde Ernährung für dich und deine Familie?
Lass uns gerne in den Austausch gehen.
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